Milchkühe |
Milch - Ein Blick hinter die Kulissen
Über eine halbe Million Milchkühe gibt esin Österreich. Geht es nach der Werbung, sind es glückliche Tiere die
uns mit gesunder Milch versorgen. Doch wie die Realität in den
Kuhställen tatsächlich aussieht, wissen nur wenige.
Es ist nicht selbstverständlich, dass Kühe Milch geben
Allein in Österreich gibt es über 525 000
Milchkühe, Tendenz steigend. Durch Fütterung mit Kraftfutter und durch
Selektionszucht, wurde die jährliche Milchleistung einer Milchkuh auf
das 4-fache gesteigert. Um diesen enormen Milchfluss aufrecht zu
erhalten wird die Kuh gezwungen jedes Jahr ein Kind zur Welt zu bringen.
In den schlimmsten Fällen wird der Mutter ihr Kind schon ein paar
Stunden nach der Geburt weggenommen. Die Milch ist für die Menschen
reserviert, das Baby muss sich mit Ersatznahrung begnügen. Der Verlust
ihres Kindes ist für die Mutterkuh ein völlig traumatisierendes
Erlebnis. Tagelang ruft sie nach ihrem Kleinen. Das erschütternde Klagen
der Kühe ist ein vertrauter Klang auf dem Land. Auch das Baby leidet
sehr stark unter dem Verlust der Mutter.
Nach etwa drei Schwangerschaften mit einem Alter
von ca. 5 Jahren (Rinder könnten ein Alter von 20 Jahren erreichen) ist
die Kuh ausgelaugt, krank und wird geschlachtet. Ihr Fleisch wird dann
zu minderwertigen Wurst- und Fleischwaren verarbeitet.
Probleme der Intensivhaltung
Ausgelöst durch die hohe Milchleistung und den
maschinellen Milchentzug treten zahlreiche Krankheiten bei Milchkühen
auf. Am häufigsten sind Entzündungen der Milchdrüsen (Mastitis). Es wird
davon ausgegangen, dass nahezu jede Kuh unter dieser Enzündung leidet.
Die Kuh ist als Wiederkäuer für das Erbringen von hohen physischen
Leistungen nicht geschaffen. Die Kohlenhydrate aus der Nahrung werden
nämlich von Bakterien im Pansen zerlegt und stehen der Kuh nur in
geringem Umfang als Energie zur Verfügung. Die übermäßige
Milchproduktion ist jedoch sehr energieaufwändig für die Kuh. Es droht
somit ein Energiedefizit. Der Körper der Kuh reagiert darauf mit der
Freisetzung von Fetten. Dies führt zu Bildung einer Fettleber und
Verlust von Körpermasse durch Eiweißabbau. Milchkühe leiden daher auch
sehr oft an Ketose, einer Stoffwechselerkrankung aufgrund der
übermäßigen Milchproduktion. Die Ketose führt sogar ohne entsprechende
Therapie über ein Koma zum Tod des Tieres.
Gesetzliches
In den letzten Jahren sind bestimmte Praktiken wie
die Anbindehaltung und Enthornung theoretisch verboten worden. Jedoch
werden diese Verbote durch zahlreichen Ausnahmen aufgehoben, sodass sie
in der Praxis nicht zum Tragen kommen.
Das bedeutet, dass Kühen nach wie vor auf
schmerzhafte Weise die Hörner entfernt werden dürfen und sie bei der
Anbindehaltung außer Aufstehen und Niederlegen keine Bewegung bekommen.
Tiere mit Emotionen
Kühe sind von Natur aus sehr einfühsame und
intelligente Wesen. Sie bilden individuelle Freundschaften, betreiben
gegenseitige Körperpflege und können sich sogar über ihre Zukunft Sorgen
machen. Mütter haben eine besonders starke Bindung an ihre Kinder und
trauern wochenlang wenn sie ihr Kind verlieren.
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